Design ist mehr als Gestaltung. Es ist ein Übersetzer zwischen dem, was ein Unternehmen sagt – und dem, was ankommt. Zwischen Idee und Identität. Zwischen Strategie und Gefühl.

Wenn ich ein neues Erscheinungsbild entwickle, geht es selten darum, einfach nur „schön“ zu arbeiten. Die Frage, die mich am Anfang begleitet, ist eine andere: Was soll man fühlen, wenn man diese Marke sieht? Was bleibt hängen, wenn der erste Eindruck längst vorbei ist?

Gerade bei Projekten wie Hornet Solar oder der gesamten Schlemm Group war das spürbar. Bei Hornet ging es darum, nicht wie ein weiterer Technik-Anbieter zu wirken, sondern ein Lebensgefühl zu transportieren: jung, mutig, sympathisch. Das Logo wurde inspiriert von der orientalischen Hornisse – einem Insekt, das tatsächlich Sonnenenergie nutzen kann. So entstand ein Zeichen, das inhaltlich verankert ist und dennoch modern wirkt. Die Flügel greifen grafisch die Struktur von Solarzellen auf. Es steckt Bedeutung drin – aber eben nicht mit dem Holzhammer.

In der Schlemm Group wiederum liegt die Herausforderung in der Vielfalt. Immobilien, Gastronomie, Energie – alles unter einem Dach. Hier ging es nicht um ein Gefühl, sondern um Verbindung. Die Marken sollten ihre Eigenständigkeit behalten, aber dennoch wie Verwandte wirken. Das gelingt nicht über reine Farbwahl, sondern über ein System: Wiedererkennbare Typografie, konsistente Bildwelten, digitale und analoge Anwendungen, die nicht nur formal, sondern auch atmosphärisch zueinander passen.

Ein gutes Corporate Design entsteht nicht am Rechner. Es beginnt viel früher – im Gespräch, im Beobachten, manchmal im Bauch. Und es zeigt sich später überall: in der Visitenkarte, auf dem Shampoo-Etikett im Hotelbad, in der Story auf Instagram oder im Fuß der Website.

Erst wenn eine Marke sich nicht mehr erklären muss, sondern sich anfühlt, ist das Design angekommen.